Mit Wind, Hand und Löwenzahn

Die Schweizerische Nationalbank beginnt am 12. April 2016 mit der Ausgabe einer neuen Banknotenserie. Als erster der sechs Notenwerte wird die 50-Franken-Note in Umlauf gesetzt. Ein Flyer und eine App stellen die neuen Banknoten und ihre Merkmale anschaulich vor.


Blick hinter verschlossene, hoch gesicherte Türen: Die Schweizer Banknoten werden bei Orell Füssli Sicherheitsdruck AG in Zürich produziert.


Thomas J. Jordan, Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, eröffnet am 6. April 2016 seinen Speech vor Medienvertretern mit diesen Worten: «Ich begrüsse Sie herzlich zu einer Medienkonferenz, wie sie von der Nationalbank nur alle 15 bis 20 Jahre einberufen wird, nämlich bei der Lancierung einer neuen Banknotenserie. Die neue Serie hat den Namen ‹Die vielseitige Schweiz›. Wir freuen uns und sind stolz, Ihnen heute die erste Stückelung dieser Serie, die 50-Franken-Note, vorstellen zu können. Wir präsentieren die neue Note der Öffentlichkeit unter dem Slogan ‹Das jüngste Schweizer Original›.»

 

«Die vielseitige Schweiz» beleuchtet auf der 10er-, 20er-, 50er-, 100er-, 200er- und 1000er-Banknote jeweils eine für die Schweiz typische Seite, die durch verschiedene grafische Elemente illustriert wird. Jede der sechs Banknoten beinhaltet zudem die durchgängigen Motive Hand und Globus.

 

Die 50er-Note zeigt die Schweiz von ihrer erlebnisreichen Seite – das Hauptelement ist der Wind. Er trägt den Gleitschirm und weht den Samen des spielerisch in der Hand gehaltenen Löwenzahns fort. Die Windpfeile auf dem Globus zeigen die Richtungen der Winde, welche die Schweiz mit anderen Regionen und Kontinenten verbinden. Windpfeile bilden auch den Hintergrund auf der Vorderseite der Note.

 

Die Notenwerte der 9. Banknotenserie sind dieselben wie bei der heutigen Serie, ebenso ist deren Farbgebung unverändert. Das Format ändert sich jedoch, die neuen Geldscheine sind kleiner und dadurch handlicher. Gedruckt werden die Noten von der Orell Füssli Sicherheitsdruck AG in Zürich – auf einem neuartigen dreischichtigen Banknoten-Substrat. Die Banknoten zeichnen sich durch eine innovative Kombination von komplexen Sicherheitsmerkmalen sowie anspruchsvoller Gestaltung aus und gewährleisten dadurch eine hohe Fälschungssicherheit. Die Schweiz erhält mit der neuen Serie Banknoten, die moderner und noch sicherer sind.

 

Als nächste wird die Emission der 20-Franken-Note im Frühling 2017 folgen. Die übrigen Notenwerte werden anschliessend im Halbjahres- oder Jahresrhythmus herausgegeben. Die Nationalbank wird die genauen Zeitpunkte jeweils rechtzeitig bekanntgeben. Die Emission der neuen Serie soll 2019 abgeschlossen sein. Die heutigen Banknoten der 8. Serie behalten ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel bis auf weiteres.

 

Die neue 50-Franken-Note mit dem Mobilgerät erleben

 

Die Schweizerische Nationalbank porträtiert die Notenserie generell und die neue 50-Franken-Note in einer Broschüre umfassend dar. In einer App für Mobilgeräte kann die neue 50-Franken-Note zudem anschaulich und interaktiv kennengelernt werden. Die App mit der Bezeichnung «50 Franken» ist kostenlos im AppStore von Apple und bei Google Play erhältlich. Sie liefert auf spielerische Art und Weise die wichtigsten Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen und zeigt interessante Details zur Notengestaltung. Die App ist eine sogenannte «Augmented Reality App», die mit der Kamera des Smartphones bzw. des Tablet-Computers arbeitet. Wenn man die Kamera seines Mobilgeräts auf eine neue 50-Franken-Note richtet, zeigt die App deren Sicherheits- und Gestaltungsmerkmale an. Die einzelnen Merkmale können zusätzlich als Vergrösserung oder in einem Kurzfilm betrachtet werden. Die App wird in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch angeboten.

 

Spannung und Richtungswechsel beim Ideenwettbewerb

 

Die neuen Banknoten wurden von der Grafikerin Manuela Pfrunder gestaltet. Sie hat den Ideenwettbewerb, den die Schweizerische Nationalbank vor über 10 Jahren ausgeschrieben hat, schlussendlich gewonnen. Aus den Vorschlägen von zwölf verschiedenen Grafikbüros kürte ein unabhängiges Komitee drei Gewinner. Die Gewinner durften in den folgenden zwei Jahren ihre Entwürfe genauer ausarbeiten. Als Sieger des Ideenwettbewerbs ging der Zürcher Grafiker Manuel Krebs hervor. Nach der zweiten Runde entschied sich die Nationalbank jedoch auf die Werke der beim ursprünglichen Wettbewerb Zweite um. So kam Manuela Pfrunder zum prestigeträchtigen Auftrag.

 

Dass Manuela Pfrunder aussergewöhnlich begabt ist, zeigte sich schon früh. Sie besuchte die Grafikfachklasse an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern. In ihrer Abschlussarbeit im Jahr 2000 stellte sie in Grafiken eine Weltordnung dar, in der jeder Mensch vom Vorhandenen gleich viel bekommt. Das Werk gewann mehrere Auszeichnungen und erschien als Buch unter dem Titel «Neotopia, Atlas zur gerechten Verteilung der Welt». Was Manuela Pfrunder später für die Gestaltung der Schweizer Banknoten brauchen würde, stellte sie bereits damals unter Beweis: analytisches Denken, Hartnäckigkeit und Kreativität, die das Neue im Bekannten sucht.

Die Broschüre der Schweizerischen Nationalbank erklärt den thematischen Aufbau der neuen Banknotenserie und geht ausführlich auf die neuen Sicherheitsmerkmale ein.

Eindrückliche App-Erlebnisse

In der Augmented Reality App wird der neuen 50-Franken-Note Leben eingehaucht. Das ist gelungene Unterhaltung - neben der Informationsvermittlung.

Von der Poleposition aus dem Rennen

Den ersten, besseren Eindruck hat bei der Schweizerischen Nationalbank der Zürcher Künstler Manuel Krebs gemacht: In der ersten Runde im Ideenwettbewerb hat die Jury seine Arbeiten besser bewertet als die von Manuela Pfrunder.

Manuel Krebs Erstentwürfe der neuen Banknotenserie kamen noch gut an.
Manuel Krebs Erstentwürfe der neuen Banknotenserie kamen noch gut an.