Storytelling der anderen Art: Die Berliner Zeichnerin und Architektin Katharina Greve baut in ihrem Online-Comic ein Hochhaus und füllt es mit humorvollen Geschichten, die mitunter auch aktuelle Themen aus unserem Alltag aufgreifen. Entstehen soll ein Gesamtwerk auf 102 Etagen.
Ich bin heute auf eine lässige Geschichte gestossen: Da gibt es im Web einen Comic, der in einem Hochhaus spielt. Was in diesem Hochhaus geschieht, ist nicht nur visuell ansprechend umgesetzt und nett zu lesen, sondern auch politisch, zwischenmenschlich und sozial interessant aufbereitet. Die Figuren sprechen über die Flüchtlingskrise, haben Affären mit Nachbarn, lästern, streiten oder haben Zwangsneurosen. Familie und Erziehung ist ebenso ein grosses Thema.
Wöchentlich zeichnet die Comic-Autorin Katharina Greve eine weitere Etage hinzu, so dass die Geschichte bis hoch ins 102. Stockwerk weiter erzählt wird. Sie vermag es damit, den Einbildwitz mit einer ausgedehnten Bildererzählung zu verbinden. In sich geschlossen gibt es auf jeder Etage eine kleine Pointe, aber als grosses Ganzes liest sich «Das Hochhaus» wie eine komplexe Story.
Die Geschichte wird voraussichtlich bis zum Herbst 2017 fertiggestellt. Das Projekt fand bisher grossen Anklang und wurde für den Max und Moritz-Preis des Comic-Salons Erlangen nominiert und erhielt den Titel «Bester deutschsprachiger Comic-Strip».
Jeden Dienstag kommt eine neue Etage hinzu. Und was besonders cool ist: Auf der Webseite hat es rechts einen Lift, mit welchem man eine bestimmte Etage ansteuern kann, das ist genial.